An unserem FAIRSPEC TAG widmen wir uns der Reflexion des Kodex und vertiefen in verschiedenen Inputs und Workshops dringliche, auch kulturpolitische Inhalte.
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At our FAIRSPEC DAY, we dedicate ourselves to reflecting on the Kodex and deepen urgent, also cultural-political content in different inputs and workshops.
Samstag, 2.9.2023, 10:00 – 16:00 Uhr
im Zirkusquartier Zürich, Hohlstrasse 256
(Die Teilnahme ist kostenlos / no participation fee)
Aus den Inputs der Teilnehmenden der beiden Fairspec Veranstaltungen ● FS#10 Austauschen und Zuhören (März 2023) und ● FS#11 Mapping Zurich’s Cultural Scene (Mai 2023) haben wir ein Programm für den Fairspec Tag 2023 zusammengestellt. Wir reagieren damit auf dringende Fragestellungen und aktuelle kulturpolitische Anliegen der Szene, um den Austausch unter uns Akteur:innen zu pflegen und die Diskussion über ethische Richtlinien und Arbeitsweisen in der Freien Szene aufrechtzuerhalten.
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We have compiled a program for Fairspec Day 2023 based on the inputs from participants at the two Fairspec events ● FS#10 Exchanging and Listening (March 2023) and ● FS#11 Mapping Zurich's Cultural Scene (May 2023). We are responding to urgent questions and current cultural policy concerns of the scene in order to cultivate exchange among us and to maintain the discussion about ethical guidelines and ways of working in the independent scene.
ABLAUF
09:15 – 10:00 ANKOMMEN Kaffee & Gipfeli, Balanceübungen / GET-IN, coffee, croissants, balance-drills
10:00 – 10:15 BEGRÜSSUNG durch Fairspec / Welcome from Fairspec
10:15 – 11:00 IMPULSVORTRAG #1: ▶ Yuvviki Dioh & Edwin Ramirez: 'Mapping Zurichs Cultural Scene' - Erkenntnisse aus dem FAIRSPEC#11-Workshop für BIPoC Künstler:innen (inkl. Fragerunde) / Insights from the FS#11 workshop for BIPoC artists (with Q&A)
11:00 – 11:20 Pause: Kaffee & Gipfeli, Balanceübungen
11:20 – 12:05 IMPULSVORTRAG #2: ▶ Isabelle Vuong: 'Zukunft denken: Von Werten zu strukturellem Wandel' (inkl. Fragerunde) / Thinking the Future: From Values to Structural Change (with Q&A)
12:05 – 13:30 Mittagpause / Lunch
13:30 – 15:00 WORKSHOPS (laufen parallel / parallel tracks)
15:00 – 15:20 Pause
15:20 – 16:00 REFLEXION Erkenntnisse, Abschlussplenum / REFLECTION Insights, conclusions
16:00 – 17:00 Bar & Hangout
Yuvviki Dioh arbeitet zu anti-rassistischen, queer-feministischen sowie macht- und gesellschaftskritischen Themen – auch in aktivistisch-kollektiven und öffentlichen Kontexten. Sie ist Agentin für Diversität am Schauspielhaus Zürich
Edwin Ramirez (they / them) ist Performance-Künstler*in und Stand-up-Comedian aus Zürich. Im Jahr 2020 gründete Edwin gemeinsam mit Nina Mühlemann Criptonite, ein crip-queeres Theaterprojekt, das die Arbeit von behinderten Künstler*innen in den Mittelpunkt stellt.
Yuvviki Dioh & Edwin Ramirez
● Mapping Zurichs Cultural Scene - Erkenntnisse aus dem FS#11 Workshop für BIPoC Künstler:innen.
Am 13.05.2023 fand die FAIRSPEC#11-Veranstaltung mit und für BIPoC-Künstler:innen statt, wo die Teilnehmenden die Situation der Zürcher Kulturszene erfasst und ihre Fragen und Anliegen in Bezug auf kulturelle Arbeit gesammelt haben. Yuvviki und Edwin werden von den Erkenntnissen und möglichen ersten Schritten zur Partizipation innerhalb dieser Strukturen berichten.
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● Mapping Zurich's Cultural Scene - insights from the FS#11 workshop for BIPoC artists
On 13.05.2023 the FAIRSPEC#11 event with and for BIPoC artist:ins took place, where participants mapped the situation of Zurich's cultural scene and collected their questions and concerns regarding cultural work. Yuvviki and Edwin will report on the findings and possible first steps towards participation within these structures.
Isabelle Vuong gründete 2021 «Open Futures» in Zürich, eine Initiative zu Nachhaltigkeit, Kunst und Gemeinschaft. Parallel arbeitet sie als Zukunftsforscherin und Lecturer zwischen Lausanne, Zürich und Berlin.
Isabelle Vuong
● Zukunft denken: Von Werten zu strukturellem Wandel
Die sozioökonomische Prekarität des Kultursektors ist den asymmetrischen, befristeten und reputationsabhängigen Arbeitsverhältnissen zuzuschreiben. Daraus erwächst ein oftmals intensiver Wettbewerb und damit einhergehend der Druck, ständig sichtbar zu sein und sich zu vermarkten, was den Kultursektor wiederum anfälliger für verschiedene Formen von Machtbeziehungen und Diskriminierung macht. Dennoch (oder gerade deswegen?) berufen sich Leitbilder, Chartas und Kodexe u.a. auf solidarische, faire, nachhaltige, antirassistische Werte. Was wäre, wenn diese Werte in den Organisationsstrukturen und Arbeitsverhältnissen selbst ablesbar wären, sodass Letztere beschrieben wären, anstatt Werte benennen zu müssen? Was wäre ausserdem, wenn die Zukunft neue Auslegungen und Anliegen offenbaren würde, die den derzeitigen Werte-Diskurs verändern würden?
● Workshop: Strukturen überdenken
Vom Impulsvortrag ausgehend zielt der Workshop darauf ab, in kleinen Gruppen mithilfe einer Methode der Zukunftsforschung, die genannten strukturellen Beziehungen innerhalb von Künstler*innenteams sowie zwischen Künstler*innen und Veranstalter*innen oder Geldgeber*innen zu untersuchen und zu überdenken.
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● Thinking the Future: From Values to Structural Change
The socioeconomic precariousness of the cultural sector is attributable to asymmetrical, temporary, and reputation-dependent employment relationships. This gives rise to often intense competition and concomitant pressure to be constantly visible and to market oneself, which in turn makes the cultural sector more vulnerable to various forms of power relations and discrimination. Yet (or precisely because of this?) mission statements, charters, and codes invoke solidarity-based, fair, sustainable, anti-racist values, among others. What if these values could be read in the organizational structures and work relationships themselves, so that the latter were described instead of having to name values? Furthermore, what if the future revealed new interpretations and concerns that would change the current discourse on values?
● Rethinking structures
Starting from the keynote lecture, the workshop aims at exploring and rethinking in small groups, with the help of a futurology method, the aforementioned structural relationships within artist teams as well as between artists and organizers or funders.
Estefania Cuero ist Diversity Coach und begleitet diverse Institutionen in der diversitätsorientierten Organisationsentwicklung.
Estefania Cuero
● Workshop: Diversität: Gemeinsam Gestaltungsmöglichkeiten denken
Was beinhaltet Diversität alles? Der Workshop bietet einen (Lern)Raum, in dem der Begriff Diversität, dessen Bedeutung und Verwendung in der Gruppe erörtert werden. Anschliessend gehen die Teilnehmenden den Fragen der Gestaltungsmöglichkeiten von Nicht-Marginalisierten=Privilegierten nach, um den Weg für Veränderungen zu ebnen. Die gesammelten Handlungsmöglichkeiten sollen in die Agenda fairer Praktiken fliessen.
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● Workshop: Diversity: Thinking about shaping options together
What does diversity include? The workshop offers a (learning) space to discuss the term diversity, its meaning and use in the group. Participants then explore the issues of shaping possibilities for non-marginalized=privileged people to pave the way for change. The collected possibilities for action will flow into the agenda of fair practices.
Benjamin Burger ist interdisziplinärer Künstler und seit 2022 Vorstandsmitglied bei Fairspec. In seinem Langzeitprojekt States of Exhaustion beschäftigt er sich mit persönlichen, politischen und ökologischen Erschöpfungszuständen als Symptom unserer spätkapitalistischen Leistungsgesellschaft.
Benjamin Burger
● Kodex: No Pressure
Der Workshop verfolgt die Teilüberarbeitung des Kodex und fokussiert sich auf die beiden Leitmotive Belastbarkeit und Nachhaltigkeit.
In widersprüchlicherweise steht die wettbewerbsorientierte freie Szene im Zusammenhang mit dem Thema. Sie ist einerseits Ort der kritischen Reflexion und solidarischen Begegnung, in dem ausbeuterische Macht- und Produktionsstrukturen hinterfragt und bestenfalls temporär überwunden werden können. Andererseits bildet sie im Zusammenspiel mit der Förder- und Kurationspraxis ein Beispiel par excellence für den neoliberalen Wettbewerb. Lässt sich ein Ausweg aus der Erschöpfung finden?
Ausgehend von dieser Fragestellung analysieren wir auf welcher Ebene Entlastung stattfinden muss, welche individuellen und politischen Strategien sich daraus ableiten lassen und erarbeiten ggf. einen Vorschlag zur Modulation des Kodex.
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● Kodex: No Pressure
The workshop follows the partial revision of the Kodex and focuses on the two guiding principles of resilience and sustainability.
In conflicting ways, the competitive independent scene is related to the subject. On the one hand, it is a place of critical reflection and encounter in solidarity, in which exploitative structures of power and production can be challenged and, at best, temporarily overthrown. On the other hand, in interaction with the practice of funding and curation, it forms an example par excellence of neoliberal competition. Can we find a way out of this exhaustion?
Starting from this question, we analyze on which level relieve has to take place, which individual and political strategies can be concluded and, if necessary, develop a proposal for the modulation of the Fairspec Kodex.
Anmeldung / Registration
Teilnahme und Anmeldung: Beachtet bitte, dass die Teilnehmerzahl beschränkt ist - es lohnt sich also, sich möglichst bald anzumelden.
Participation and registration: Please note that the number of participants is limited - so it is worthwhile to register as soon as possible.
*Bei der Anmeldung gebt bitte zwei Prioritäten zu den Workshops an. Wir bemühen uns, eure Wünsche zur Workshop-Teilnahme zu berücksichtigen. Die Bestätigung für die Anmeldung und den Workshop schicken wir euch am 28.8.2023
**When registering, please indicate two priorities for the workshops. We will do our best to consider your wishes for workshop participation. We will send you the confirmation for the registration and the workshop on August 28th.
Wir freuen uns auf einen inspirierenden, gemeinsamen Tag mit Euch!
We are looking forward to an
inspiring day with you!
FAIRSPEC-Team
Benjamin Burger, Joëlle Jobin, Gabi Mojzes, Christoph Rath, Diana Rojas, Matthias Schoch